In der zeitgenössischen Architektur sind Sichtbetonoberflächen im Außen- wie im Innenbereich ein wichtiges Gestaltungselement. Der besondere Charme des Sichtbetons liegt im Unikatcharakter der Oberflächen, die sich aus einer Vielzahl von Einflüssen bildet. Sollen Sichtbetonflächen farbig gestaltet oder im Betonfarbton egalisiert werden, ohne diesen Charakter zu zerstören, kommen mineralische Betonlasuren zum Einsatz. Auch zur retuschierenden Bearbeitung von Oberflächenmängeln und Reparaturstellen sind diese Lasuren besonders geeignet.

Technik und Eigenschaften

Das Prinzip der Betonlasuren, die bei den hier gezeigten Beispielen zur Anwendung kamen, basiert auf einer stark verdünnten, i.d.R. halbtransparenten Dünnschichtfarbe auf Silikatbasis. Verwendet werden kalkechte mineralische und Metalloxyd-Pigmente. Der Auftrag erfolgte in der Regel in mehreren Schichten mit einer Lasurbürste. Das Besondere gegenüber einer einfachen Betonfarbe besteht in der mineralisch matten Oberfläche, die nicht als eigene, aufgetragene Schicht erlebt wird. Der Beton erscheint eingefärbt und nicht beschichtet. Die Transparenz der Lasur lässt die bewegte Struktur und Farbigkeit der Betonoberfläche durchscheinen. Das durch die unregelmäßige Verteilung der Zuschlagstoffe bedingte heterogene Saugverhalten des Betons führt dabei zu einer unterschiedlich starken Pigmentannahme und somit sogar zu einer Steigerung des besonderen Betoncharakters.

Entscheidend für die optische Wirkung ist der Auftrag ohne Werkspuren und Ansätze in ausreichend transparenter Form.

Egalisieren

Im Gesamtbild treten die gegebenenfalls vorliegenden optischen Mängel und Unregelmäßigkeiten dennoch zurück. Das liegt daran, dass diese Mängel als Hell-Dunkel-Kontrast gesehen werden, der durch den Pigmentauftrag gemindert wird. Somit können zu unruhige Sichtbetonflächen in Ihrer Gesamtwirkung durch den Einsatz von Betonlasuren im Betonfarbton egalisiert werden.

Dabei können einzelne Stellen besonders retuschierend behandelt werden und für kleinere wie größere Schadstellen eine Betonoptik imitiert werden.

Schutzwirkung

Silikatische Betonlasuren binden die aufgebrachten Pigmente in einer kristallisierenden mineralischen Lösung an die Betonoberfläche. Diese wird dadurch härter und widerstandsfähiger gegen Verschmutzungen und Witterung.

Die chemische Verbindung, das „Verkieseln“ zwischen dem Bindemittel und den mineralischen Stoffen des Untergrunds sowie den Pigmenten ist durch die Bildung von unlöslichen Silikaten so hart und dauerhaft wie ein Quarzmineral.

Exponierte Bauteile und Fassaden zeigen durch diesen Schutz deutlich später Verwitterungserscheinungen als unbehandelte Flächen. Ausblühungen auf dunkel durchgefärbtem Beton können so verhindert werden.

Da durchgefärbte Sichtbetonflächen ohnehin eine Schutzbeschichtung benötigen, kann es in einigen Fällen ratsam sein auf das Durchfärben zu verzichten und die Schutzbeschichtung als pigmentierte Betonlasur auszuführen. Der Vorteil – auch unter ökologischen Gesichtspunkten – liegt darin das Pigmente nur dort aufgebracht werden, wo sie am Ende auch sichtbar sind, nämlich an der Oberfläche und nicht im Bauteilinneren.

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